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Der gute alte Knigge...

Diskutiere Der gute alte Knigge... im Themen des Alltags Forum im Bereich Alles was uns sonst noch bewegt; Ich bin da gerade zufällig drüber gestolpert und finde, dass vieles davon auch heute noch gilt, bzw. gelten sollte. Vielleicht müsste man den...

  1. Limax

    Limax Mitglied

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    Ich bin da gerade zufällig drüber gestolpert und finde, dass vieles davon auch heute noch gilt, bzw. gelten sollte. Vielleicht müsste man den Knigge hin und wieder mal wieder zur Hand nehmen. Auch wenn sich vieles geändert hat, könnte es nicht schaden, wenn man sich ab und an bewusst macht, was im Umgang mit anderen wichtig ist.

    Das sind nur einige Ausschnitte davon, das ganze ist einfach zu umfangreich. Durchaus möglich, dass für andere die Prioritäten da an anderer Stelle liegen. Zum Nachdenken regt es allemal an...

    Allgemeine Bemerkungen und Vorschriften über den Umgang mit Menschen
    von Adolph Franz Friedrich Freiherr von Knigge

    Sei aber nicht gar zu sehr ein Sklave der Meinungen anderer von Dir! Sei selbständig! Was kümmert Dich am Ende das Urteil der ganzen Welt, wenn Du tust, was du sollst? Und was ist Deine ganze Garderobe von äußern Tugenden wert, wenn Du diesen Flitterputz nur über ein schwaches, niedriges Herz hängst, um in Gesellschaften Staat damit zu machen?

    Enthülle nie auf unedle Art die Schwächen Deiner Nebenmenschen, um Dich zu erheben! Ziehe nicht ihre Fehler und Verirrungen an das Tageslicht, um auf ihre Unkosten zu schimmern!

    Suche keinen Menschen, auch den Schwächsten nicht, in Gesellschaften lächerlich zu machen. Ist er dumm, so hast Du wenig Ehre von dem Witze, den Du an ihn verschwendest; ist er es weniger, als Du glaubst, so kannst Du vielleicht der Gegenstand seines Spottes werden; ist er gutmütig und gefühlvoll, so kränkest Du ihn, und ist er tückisch und rachsüchtig, so kann er Dir's vielleicht auf eine Rechnung setzen, die Du früh oder spät auf irgendeine Art bezahlen musst. Und wie oft kann man nicht, wenn das Publikum auf unsre Urteile über Menschen achtet, einem guten Manne im bürgerlichen Leben wahrhaften Schaden zufügen oder einen Schwachen so niederdrücken, dass aller Ehrgeiz in ihm erlöscht und alle Keime zu bessern Anlagen erstickt werden, indem man ihn, durch Hervorziehen seiner uns lächerlich scheinenden Seiten, der Verachtung preisgibt.

    Nimm nicht teil daran, lächle nicht beifällig, tue lieber, als hörtest Du es gar nicht, wenn jemand einem Dritten unangenehme Dinge sagt oder ihn beschämt. Die Feinheit eines solchen Betragens wird gefühlt und oft dankbar belohnt.

    Vorsichtigkeit ist im Schreiben noch weit dringender als im Reden zu empfehlen, und ebenso wichtig ist es, mit den Briefen, welche man erhält, behutsam umzugehen. Man sollte es kaum glauben, was für Verdruss, Zwist und Missverständnis durch Versäumung dieser Klugheitsregel entstehen können. Ein einziges hingeschriebenes unauslöschliches Wort, ein einziges aus Unachtsamkeit liegengebliebenes Papier hat manches Menschen Ruhe und oft auf immer den Frieden einer Familie zerstört.

    Ich kann daher nicht genug Vorsichtigkeit in Briefen und überhaupt im Schreiben empfehlen. Noch einmal! Ein übereiltes mündliches Wort wird wieder vergessen, aber ein geschriebenes kann noch nach fünfzig Jahren, in Erben Händen, Unheil stiften.

    Lerne Widerspruch ertragen. Sei nicht kindisch eingenommen von Deinen Meinungen. Werde nicht hitzig noch grob im Zanke. Auch dann nicht, wenn man Deinen ernsthaften Gründen Spott und Persiflage entgegensetzt. Du hast, bei der besten Sache, schon halb verloren, wenn Du nicht kaltblütig bleibst und wirst wenigstens auf diese Art nie überzeugen.

    Vor allen Dingen wache über Dich, dass Du nie die innere Zuversicht zu Dir selber, das Vertrauen auf gute Menschen und auf das Schicksal verlierst! Sobald Dein Nebenmann auf Deiner Stirne Missmut und Verzweiflung liest, so ist alles aus. Sehr oft aber ist man im Unglücke ungerecht gegen die Menschen. Jede kleine böse Laune, jede kleine Miene von Kälte deutet man auf sich; man meint, jeder sehe es uns an, dass wir leiden, und weiche vor der Bitte zurück, die wir ihm tun könnten.

    Interessiere Dich für andre, wenn Du willst, dass andre sich für Dich interessieren sollen! Wer unteilnehmend, ohne Sinn für Freundschaft, Wohlwollen und Liebe, nur sich selber lebt, der bleibt verlassen, wenn er sich nach fremdem Beistande sehnt.

    Zwei Gründe hauptsächlich müssen uns bewegen, nicht gar zu offenherzig gegen die Menschen zu sein: zuerst die Furcht, unsere Schwäche dadurch aufzudecken und missbraucht zu werden und dann die Überlegung, dass, wenn man die Leute einmal daran gewöhnt hat, ihnen nichts zu verschweigen, sie zuletzt von jedem unserer kleinsten Schritte Rechenschaft verlangen, alles wissen, um alles zu Rate gezogen werden wollen.
    Allein ebenso wenig soll man übertrieben verschlossen sein, sonst glauben sie, es stecke hinter allem, was wir tun, etwas Bedeutendes oder gar Gefährliches, und das kann uns in unangenehme Verlegenheit verwickeln und veranlassen, dass wir verkannt werden, unter anderem in fremden Ländern, auf Reisen, bei manchen andern Gelegenheiten, und kann uns überhaupt auch im gemeinen Leben, selbst im Umgange mit edlen Freunden schaden.

    Vor allen Dingen vergesse man nie, dass die Leute unterhalten, amüsiert sein wollen; dass selbst der unterrichtendste Umgang ihnen in der Länge ermüdend vorkommt, wenn er nicht zuweilen durch Witz und gute Laune gewürzt wird; dass ferner nichts in der Welt ihnen so witzreich, so weise und so ergötzend scheint, als wenn man sie lobt, ihnen etwas schmeichelhaftes sagt; dass es aber unter der Würde eines klugen Mannes ist, den Spaßmacher, und eines redlichen Mannes unwert, den niedrigen Schmeichler zu machen. Allein es gibt einen gewissen Mittelweg, diesen rate ich einzuschlagen und da jeder Mensch doch wenigstens eine gute Seite hat, die man loben darf und dies Lob, wenn es nicht übertrieben wird, aus dem Munde eines verständigen Mannes Sporn zu größerer Vervollkommnung werden kann, so ist das Wink genug für den, der mich verstehen will.

    Zeige, so viel du kannst, eine immer gleiche, heitere Stirne! Nichts ist reizender und liebenswürdiger, als eine gewisse, frohe, muntere Gemütsart, die aus der Quelle eines schuldlosen, nicht von heftigen Leidenschaften in Tumult gesetzten Herzens hervorströmt. Wer immer nach Witz hascht, wem man es ansieht, dass er darauf studiert hat, die Gesellschaft zu unterhalten, der gefällt nur auf kurze Zeit und wird bei wenigen Interesse erwecken; er wird nicht aufgesucht werden von denen, deren Herz sich nach besseren Umgange und deren Kopf sich nach sokratischer Unterhaltung sehnt.

    Wem es darum zu tun ist, dauerhafte Achtung sich zu erwerben, wem daran liegt, dass seine Unterhaltung niemand anstößig, keinem zur Last werde, der würze nicht ohne Unterlass seine Gespräche mit Lästerungen, Spott, Medisance und gewöhne sich nicht an den auszischenden Ton von Persiflage! Das kann wohl einigemal und bei einer gewissen Klasse von Menschen auch öfter gefallen; aber man flieht und verachtet doch in der Folge den Mann, der immer auf andrer Leute Kosten oder auf Kosten der Wahrheit die Gesellschaft vergnügen will, und man hat Recht dazu; denn der gefühlvolle, verständige Mensch muss Nachsicht haben mit den Schwächen anderer, er weiß, welchen großen Schaden oft ein einziges, wenngleich nicht böse gemeintes Wörtchen anrichten kann.

    Übrigens aber möchte ich auch nicht gern alle Satire für unerlaubt erklären noch leugnen, dass manche Torheiten und Unzweckmäßigkeiten im weniger vertrauten Umgange am besten durch eine feine, nicht beleidigende, nicht zu deutlich auf einzelne Personen anspielende Persiflage bekämpft werden können. Endlich bin ich auch weit entfernt zu fordern, man solle alles loben und alle offenbaren Fehler entschuldigen.

    Hüte Dich, aus einem Hause in das anderne Nachrichten zu tragen, vertrauliche Tischreden, Familiengespräche, Bemerkungen, die du über das häusliche Leben von Leuten, mit welchen du viel umgehst, gemacht hast, und dergleichen auszuplaudern! Wenn dies auch nicht eigentlich aus Bosheit geschieht, so kann doch eine solche Geschwätzigkeit Misstrauen gegen dich und allerlei Zwist und Verstimmung veranlassen.

    Sei vorsichtig im Tadel und Widerspruche! Es gibt wenig Dinge in der Welt, die nicht zwei Seiten haben. Vorurteile verdunkeln oft die Augen selbst des klügeren Mannes, und es ist sehr schwer, sich gänzlich an eines andern Stelle zu denken. Urteile besonders nicht so leicht über kluger Leute Handlungen, oder Deine Bescheidenheit müsste Dir sagen, dass du noch weiser wie sie seist! Da ist es denn eine missliche Sache um diese Überzeugung. Ein kluger Mann ist überwiegend lebhafter als ein anderer, hat heftigere Leidenschaften zu bekämpfen, bekümmert sich weniger um das Urteil des großen Haufens, hält es weniger der Mühe wert, sein gutes Gewissen durch große Apologien zu rechtfertigen. Übrigens soll man nur fragen: „Was tut der Mann Nützliches für andre?“ und wenn er dergleichen tut, über dies Gute die kleinen leidenschaftlichen Fehler, die nur ihm selber schaden oder höchstens unwichtigen, vorübergehenden Nachteil wirken, vergessen.
     
    kristall und ChaCha62 gefällt das.
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