Den Körper entgiften

Toll, dann suche ich mal was raus und fange bald einen neuen Thread an. Aber - wie gesagt - ich bin noch ganz am Anfang. Ich denke aber, dass sicher noch andere mehr Wissen haben und dass wir gemeinsam lernen.

Übersäuerung finde ich auch gut.

 

Hallo Lapeno,

grundsätzlich stehe ich den Themen 'Entgiftung' und 'Schlacken' beim Fasten eher kritisch gegenüber. Zweifellos hat das Fasten (sowohl kurz, als auch lang) positive Effekte auf den Körper. Diese haben aber, nach allem, was die Forschung bisher zu diesem Thema feststellen konnte, andere Ursachen. Beispielsweise Veränderungen in Stoffwechsel, und Hormonleveln, Aktivierung und Deaktivierung bestimmter genetischer Sequenzen etc.
Nach meinem Wissen gab es bisher jedoch keinen (anerkannten) Nachweis dafür, dass vermehrt Giftstoffe ausgeschieden würden oder es überhaupt so etwas wie Schlacken gibt.
Falls du da Quellen hast, die ich eventuell noch nicht kenne, würde mich das aber natürlich sehr interessieren!

Leider bin ich zeitlich momentan extrem unter Druck. Meine Eltern kommen heute nach Shanghai, so dass ich ab morgen Urlaub habe. Bis dahin ist aber noch viel zu tun und ich nutze die Tatsache, dass ich mittags nichts esse und somit keine Pause mache, um zwischendurch mal kurz im Forum zu schreiben. ;-) Daher schaffe ich es in nächster Zeit leider nicht, das Thema hier mal ausführlicher zu beleuchten.
Allerdings habe ich in meinem Blog einen Artikel über Heilfasten geschrieben, der natürlich auch die Brücke zum Kurzzeitfasten schlägt und dich vielleicht interessiert. Ich glaube direkte Links sind hier nicht so gern gesehen. Den Artikel findest du aber auch so problemlos, denke ich. ;-)

Viele Grüße,
Daniel

 

Schönen Urlaub, Daniel.

Wissenschaftlich kann ich es nicht belegen, aber aus eigener Erfahrung und einigem Lesen sehe ich schon eine Entgiftung im Fasten und in Fastenkrisen (ich habe jahrzehntelange Fastenerfahrung. Meist nach Dr. Lützner). Die Haut wird besser, der Darm etc.

Links: Das mit den Links habe ich auch schon gemerkt. Aber ich weiß nicht, wofür das gut ist. Man kann eigentlich nicht richtig was aus den Internet zitieren, weil man ja immer die Quelle angeben müsste (Internet-Recht). Also kann nichts wissenschaftliches etc. geschrieben werden. Oder versteh ich das falsch? Und eine ganzen Artikel reinzustellen hat ja meist auch keinen Sinn.

 

Ich weiß nicht woher ihr die Informationen mit den Links haben wollt.
Solange es sich nicht um eindeutige Werbelinks handelt, sind Links natürlich erlaubt.
Das WEB lebt doch praktisch davon.
Ein genauer Blick in die Nutzungsbedingungen erklärt das auch noch mal ganz ausführlich.

Also gute Informationen kann man immer verlinken. Quellenangaben brauchst du eh nur wenn du größere Teil zitierst. Einige (ich auch) schreiben die Informationen aber lieber immer in eigenen Worten hier ins Forum. Dann können Sie nicht verloren gehen.

 

Ahh, da bin ich jetzt aber froh. Das erleichtert vieles.

Irgendjemand hat es geschrieben und andere haben es übernommen, wie so oft im Leben;-))

 

Ich würde mal gerne irgendwo einen wissenschaftlich fundierten Artikel zum Thema "entgiften" lesen. Ich glaube nämlich nicht daran. Man muss sich langfristig sinnvoll ernähren, nicht kurzfristig entgiften

 

Ja, das mit dem Glauben ist so eine Sache :)

An was glaubst du nicht @skinnpete ? Dass man das Ungesunde, das man so zu sich genommen hat, wieder loswerden kann?

Ich glaube dagegen :), dass sich niemand immer gesund ernährt hat und ich glaube auch, dass das alles nicht immer in unserem Körper bleiben muss.

Und ich glaube mehr an mich und meinen Körper als an die Wissenschaft. Aber jeder ist halt anders;-))

 

Die Effekte würde ich auch keinesfalls bestreiten wollen. Nur glaube ich, dass andere Mechanismen dahinter stecken. Denn wenn wirklich Giftstoffe den Körper verlassen würden, müsste man diese auch nachweisen können. Soweit ich weiß, konnte dieser Nachweis aber bisher nicht erbracht werden.
Letztendlich ist es aber auch relativ egal, denn wenn man objektiv gesünder wird, sich Blutwerte, Hautbild etc. verbessern, dann ist es aus meiner Sicht sekundär, woher dieser Effekt genau kommt. Zumindest für einen persönlich - aus wissenschaftlicher Sicht ist diese Frage natürlich durchaus sehr spannend. Aber den ein oder anderen Mechanismus, beispielsweise Veränderung in der Aktivität von Gensequenzen, hat man ja auch schon identifizieren können.

 

Ich will um Gottes Willen keinen davon abhalten, sich durch gesundes Verhalten zu "entgiften". Allerdings ist der Glaube, dass man sich durch kurzes Fasten mal eben Gesund macht unlogisch. Man muss nachhaltig seine Ernährung umstellen. Fertig.

 

Nunja, was das "Entgiften" angeht, bin ich ebenfalls skeptisch.

Ist schon rd. 20 Jahre her, als ich mit Begleitung einer Heilpraktikerin eine 6-wöchige Heilfastenkur gemacht habe. Ich hatte das Glück, diese Heilpraktikerin aus dem Freundeskreis zu kennen, sie "brauchte" für ihre Weiterbildung "Übungsobjekte", und ich hab diese Gelegenheit sehr gerne genutzt. Sie sprach auch von "Entgiften" und hat das so erklärt, daß sich über die Jahre Giftstoffe im Fettgewebe einlagern und dort wohl auch nicht weiter stören, sie aber dann freigesetzt werden, wenn man schnell und intensiv abspeckt. Damit erklärte sie auch kurze Phasen während des Fastens (ging immer nur um einzelne Tage, insgesamt fühlte ich mich während der ganzen 6 Wochen wirklich hervorragend), in denen ich Kopfschmerzen, Schwäche, Schweißausbrüche hatte. Sie riet mir, deshalb unbedingt auch Molke zu trinken, ansonsten ausschließlich Säfte in Bio-Qualität aus Obst und Gemüse (Molke und Obsäfte begrenzt, in Summe max. 1/2 l pro Tag, Molke ebenso). Die Molke sollte die "Schlacken" binden und damit verhindern, daß sich diese negativ auf mein Gesamtbefinden auswirken.

Zum Heilfasten gehörten 2 Tage, an denen schon vorwiegend Rohkost, kein Fleisch, keine tierischen Produkte mehr gegessen wurden, weiterhin an den ersten beiden Tagen Einläufe, um den Darm komplett zu leeren (leerer Verdauungstrakt = kein Hunger), im weiteren Verlauf Einläufe 2 x wöchentlich. Kaffee, Rauchen wären eigentlich nicht erlaubt gewesen, aber das hab ich oller Suchtknochen natürlich nicht hingekriegt. Ich hab's damals immerhin reduziert.

Ziel des Fastens war übrigens nicht primär Abnehmen (während dieser 6 Wochen habe ich zwar 11 kg verloren, aber die sind zur Hälfte auch relativ schnell wieder drauf gewesen) sondern eine "Darmsanierung", der zuvor Untersuchungen in einem med. Labor vorausgegangen waren, wonach ich mit Kohlehydraten wohl schon immer meine Schwierigkeiten hatte, was sich immer durch schlechte Haut, "teigiges" Aussehen, teilw. Ekzemen gezeigt hat. Das ist durch dieses Fasten tatsächlich fast ganz verschwunden.

Neben dem Fasten habe ich täglich noch 2 km geschwommen, und ich muß sagen: es ging mir wirklich in der Zeit hervorragend: ich brauchte weniger Schlaf, war insgesamt "wacher", sehr viel konzentrierter (was für mich bemerkenswert war, weil ich ohnehin überdurchschnittlich zu den "geistig Hyperaktiven" gehöre, das hat mir als Kind schon den ehrenvollen Spitznamen "Klugscheißer" eingebracht :D).

Zum Entgiften: mag sein, daß dieses "Ausleiten" irgendwelche Schlacken abgeführt hat. Die Effekte wie belegte Zunge, Mundgeruch, vorübergehende Hautunreinheiten, unangenehmer Körpergeruch habe ich bei späteren Abspeckaktionen genauso erlebt, vor allem bei der LowCarb-Ernährung, wird wohl an der sogen. Ketose gelegen haben, würde ich aus heutiger Sicht also nicht mehr als "Entgiftungssymptome" sehen. Fakt ist allerdings, daß ich mich während des Heilfastens sehr viel wohler und wacher gefühlt habe als während der LC-Zeit.

Was die Unterstützung mit Kräutern & Co angeht: klar helfen die. Petersilie leitet aus (kann man bei belegter Zunge/Mundgeruch übrigens auch büschelweise kauen, wirkt sehr gut und gibt 'nen angenehmen Geschmack), aus Brennesseln kann man nicht nur Tee machen (schmeckt mir auch nicht), sondern im Frühjahr/Frühsommer einen wunderbar feinen Spinat, wenn man die frischen Blätter nimmt, nicht die ollen groben. Hilft bei Wassereinlagerungen, so wie Petersilie auch.

Für Erkältungen dürfte der Ingwertee schon bekannt sein, ich trinke den beim Kurzzeitfasten auch sehr gerne - einfach ein etwa walnussgroßes Stück fein hacken, mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen, frisch gepreßten Zitronensaft dazu wirkt hervorragend, hilft auch gut gegen Blähungen oder generell bei Darmbeschwerden.

Giersch wurde schon genannt - wächst wie Brennesseln auch auf eher feuchten, stickstoffreichen Böden, also eher in Gebüschnähe - auch daraus läßt sich wunderbar Salat oder Spinat herstellen. Vogelmiere - auch so'n Unkraut - kann als Tee gebrüht werden, schmeckt mir allerdings als Salatzutat besser.

Ich bin in Kräuterkunde nur mäßig bewandert, was allerdings wissenwert ist: gesund können auch die besten Kräuter nur dann sein, wenn man sie nicht gerade in Parks, wo andere Leute ihre Hunde spazierenführen, gesammelt werden. :p

Zum "Entgiften" - je nun. Aus meiner laienhaften Sicht würde ich sagen, daß alle frischen Gemüse, auch Obst, beim "Entgiften" helfen: sie regen den Darm an, helfen so, zu lange im Körper vor sich hingammelnden Nahrungsrückstände abzuleiten, enthalten Vitamine und Mineralstoffe in hohem Maß und unterstützen so auf jeden Fall, einen Körper gesund zu halten. Für mich heißt das: Erhöhung der pflanzlichen Kost, auch Erhöhung des Rohkostanteils (auch die besten Kräuter sind schnell totgekocht und taugen dann höchstens noch als Ballaststoffe) - und ansonsten halt nicht auf "Wunderwirkungen" hoffen.