Gesund abnehmen 21 Tage Fasten

Irgendwie verpasse ich in letzter Zeit immer hinzuschreiben, der wievielte Fastentag es ist. Also heute ist Tag 15. Da es jetzt schon Abend ist, sind es somit noch sechs Tage bis Tag 21, meinem letzten Fastentag, wenn nichts dazwischenkommt. Aber im Moment sieht es gut aus. Es geht mir immer besser, je länger ich faste. Ich glaube, ich hatte eine ganze Menge nicht so guter Sachen im Körper, von dem vielen Milchkaffee und der vielen TK-Pizza (die zudem bei uns hier meistens schon mehrmals aufgetaut und wieder eingefroren worden ist).

Wir hatten sogar mal eine TK-Pizza, von der war ein Teil verschimmelt, das heißt, die haben sie so lange in der Hitze stehen lassen, dass sie auftauen konnte und anfangen zu schimmeln. Und dann haben sie sie wieder in die Kühltruhe im Supermarkt gelegt. Wegschmeißen kommt nicht in Frage. Wundert einen allerdings nicht, dass das anfangen kann zu schimmeln, wenn man manchmal sieht, wie sie die Tiefkühlkost hier ganz gemütlich einräumen, draußen stehen lassen, weil sie gerade keine Lust mehr haben usw. Und das alles bei den Temperaturen hier.

Sonst hatte ich außer TK-Pizza und Milchkaffee wirklich nicht viel anderes gegessen für lange Zeit. In der letzten Zeit vor dem Fasten hatte ich endlich mal wieder angefangen, mir mal einen Salat oder einen Obstsalat zu machen, aber das hat es dann auch nicht mehr rausgerissen. Vor allem vom Kaffee kam ich eben nicht los. Aber jetzt macht es mir gar nichts mehr, keinen Kaffee zu trinken. Hat ja allerdings auch einiges an Kopfschmerzen gekostet. Kalter Entzug.

 

Tag 16
So, jetzt schreibe ich das erst mal hin, damit ich es nicht wieder vergesse.
Der Himmel ist grau statt wie üblicherweise blau, die Wolken hängen tief, aber kein Tropfen Regen. Die armen Farmer. Ich weiß zwar nicht, wie es oben in Grootfontein bei Dikdiklein aussieht, aber bei uns hier lässt sich die Regenzeit Zeit.

Dann gibt es wieder keinen Quark. Denn Kühe, die viel Milch geben sollen, brauchen eine Menge Gras. Die Rinder, die nur für Fleisch verkauft werden, können das Jahr über im Busch herumlaufen und Buschgras fressen, das reicht denen meistens, aber Milch, das ist etwas anderes. Deshalb gibt es kaum Farmer hier in Namibia, die Milchwirtschaft betreiben, das ist zu teuer, denn da muss man immer zufüttern. Und außer gelbem, trockenem Buschgras wächst hier den größten Teil des Jahres ja nichts. Wenn es dann regnet, schießt das zwar grün aus, und dann können die Rinder sich sattfressen, aber das ist schnell wieder vorbei.

Deshalb ist es immer etwas schwierig mit Rezepten. Viele Diätrezepte enthalten Zutaten, die einfach nicht zu bekommen sind, das erschwert die Sache erheblich. In einem trockenen Land wie diesem wächst kaum Gemüse oder Obst, dafür braucht man zu viel Wasser, also ist es wesentlich teurer, von Obst und Gemüse zu leben als von Fleisch, das hier im Land in Bioqualität zu haben ist, ohne dass Bio draufsteht. Unsere Rinder sind alle ganz von selbst Bio. Und dann gibt es auch Antilopenfleisch in Hülle und Fülle, reines Wildfleisch. Aber mit Obst ist es sehr, sehr schwierig. Kartoffeln, Möhren, Kohl, Salat, Butternut, das geht gerade so, das braucht nicht so viel Wasser.

Normalerweise bekommen wir alles andere aus Südafrika, aber auch da wird es immer trockener. Und dann werden auch noch Anbaugebiete auf Avocados umgestellt, die sehr viel Wasser brauchen, weil die Europäer so gern Avocados essen und das mehr Geld einbringt. Das ist der absolute Wahnsinn. Aber wenn alle Avocados haben wollen, wird das Land eben noch mehr ausgetrocknet, damit die Europäer ihre Avocados kriegen. Und die Europäer machen sich nicht die geringsten Gedanken darüber, dass sie halb Südafrika ruinieren, nur weil sie Avocados haben wollen. Im Moment gibt es kaum Tomaten, weil viele Farmer, die bisher Tomaten angebaut haben (die ja auch schon viel Wasser brauchen), auf Avocados umgestellt haben, die noch mehr Wasser brauchen. Keine Ahnung, wie lange das noch gutgeht, bis endgültig kein Wasser mehr da ist.

Ich schaue jetzt immer nach Aufbaurezepten für die Tage „danach“, und ich sehe dann immer, was für ein Luxus in Europa herrscht, was es dort alles gibt. Vieles wird in armen Ländern produziert, die zu arm sind, um nein zu sagen, wenn die Europäer etwas wollen, egal ob es ihr eigenes Land ruiniert. Allerdings gibt es natürlich auch viele Länder, in denen keine solche Wasserknappheit herrscht wie hier bei uns. Aber darüber denkt in Europa niemand nach. Da gibt es ja genug Regen.

Wir haben hier vor ein paar Jahren eine Organic Box gegründet, wo Leute, die organisches Gemüse produzieren, verkaufen können. Obst kaum, da das hier nicht wächst, wie gesagt. Da sieht man dann, was das Land überhaupt hergibt, denn das Angebot in der Organic Box ist recht überschaubar. Und da man nicht immer dasselbe essen will, geht man dann doch wieder in den Supermarkt, wo vielleicht etwas aus Südafrika angekommen ist.

Ich habe einen Zitronenbaum im Garten und der Nachbar auch, aber wir müssen im Supermarkt Zitronen kaufen (die im Moment kaum zu finden sind), weil unsere Bäume keine Zitronen tragen, weil es nicht regnet. Aber glücklicherweise bin ich keine Farmerin, sodass ich nicht jeden Tag besorgt in den Himmel schauen muss, in der Hoffnung, dass Regen kommt. Die Tiere verdursten draußen im Busch, wenn es nicht regnet. Abgesehen davon, dass nichts wächst.

Das klingt zwar jetzt etwas negativ, weil wir eben so vom Regen abhängig sind, aber trotzdem möchte ich nirgends anders leben als hier. Denn bei allen Beschränkungen, die wir haben, ist es doch auf der anderen Seite einfach schön, hier zu leben. Die Ruhe, die Gelassenheit, dass alles wegen der Hitze langsamer läuft und niemand so hetzt und stresst, das ist schon ein bisschen Einschränkung bei den Rezepten wert. Nur muss man eben immer überlegen, womit man die Sachen ersetzen kann, und oftmals geht das nicht. Ich habe bei Dikdiklein im Tagebuch gelesen, dass sie einmal nach einem Rezept für Eiweißbrot gefragt hat, das sie mit Sachen herstellen kann, die es hier bei uns gibt. Das war so bezeichnend.

Eiweißbrot ist jetzt nichts, was ich unbedingt brauche, ich will nicht Low Carb leben, ich bin froh, dass es jetzt seit kurzem hier endlich mal jemanden gibt, eine junge Frau aus Deutschland, die richtiges deutsches Sauerteigbrot backt. Das habe ich lange vermisst. Das übliche Brot hier ist ja weißes Maisbrot aus Maismehl. Oder so normaler Toast aus weißem Weizenmehl. Wir Deutschen sind wohl diejenigen in der ganzen Welt, die die meisten verschiedenen Brotsorten haben, und wenn man daran gewöhnt ist, ist es schon schlimm, wenn es noch nicht mal anständiges Brot gibt. Und Käse auch kaum, weil das Milchkühe erfordert, die hier nicht leben können. Käsebrot war immer etwas, was ich sehr gern gegessen habe, und wenn es sonst auch nicht viele verschiedene Sachen zu essen gibt, besonders im Winter, isst man wirklich immer nur dasselbe.

Das übliche Essen hier ist Braai, das heißt Grill, und das bedeutet Fleisch. Kein Land für Vegetarier hier. Und schon gar nicht für Veganer. Wenn man dann nach dem Fasten fleischlos aufbauen will, um den Magen nicht zu sehr zu belasten, wird es schwierig. Schon Pellkartoffeln mit Quark sind eine Herausforderung, denn es gibt ja nur sehr selten Quark. Und dabei esse ich Pellkartoffeln mit Quark so gern.

 

Meine Güte, ich lese mich gerade durch das TB von Dikdiklein, 235 Seiten, und ich bin jetzt auf S. 57! Aber es ist nett, von Sachen zu lesen, die ich kenne und jeden Tag sehe wie z.B. die nette kleine Privatschule in Grootfontein. Ich habe auch ein Kind auf der deutschen Schule hier in Windhoek, aber die ist viel größer (und teurer), ist halt eine größere Stadt, die größte im Land natürlich, ist ja die Hauptstadt.

Sehr lustig sind dann auch immer die Kommentare aus Deutschland. Weil es bei uns so üblich ist, dass alle auf eine Privatschule gehen (die es bezahlen können), in Deutschland ist das aber die Ausnahme. Aber die Regierungsschulen hier sind eben einfach eine Katastrophe. Da werden die Kinder nur verwahrt (auch das manchmal nicht, wenn die Lehrer streiken, und die Kinder sitzen dann allein in der Schule), aber lernen tun sie so gut wie nichts. Vielleicht gerade mal lesen und schreiben.

Wir haben hier übrigens auch ein Team Namibia, das sind Farmer bzw. Produzenten hier aus Namibia, die ihre Produkte so kennzeichnen, damit man dann die Sachen aus Namibia kauft und nicht die aus Südafrika (die zum Teil billiger sind, weil es in SA denn doch einfacher ist, die Sachen zu produzieren als hier in unserem trockenen Wüstenland). Wenn ich kann, kaufe ich immer Team Namibia. Aber es gibt leider nicht alles, weil man hier in Namibia ja nur sehr wenig produzieren kann.

 

Gerade habe ich den letzten Rest von meinem Fastensüppchen gegessen, das ich vor einigen Tagen gekocht hatte. Nun muss ich überlegen, wie ich das in den letzten Tagen mache mit der Brühe. Noch mal den Aufwand und neues Fastensüppchen kochen? Eigentlich brauche ich das nicht unbedingt. Es ist so heiß, dass ich wahrscheinlich allein mit ein bisschen Saft aus meinem Entsafter über die Runden komme. Mal sehen.

Heute habe ich 1,2l Tee getrunken, 1l Wasser, 250ml Süppchen, ein Mango Lassi mit Wasser verdünnt, das war insgesamt ein großes Glas mit 500ml, so ungefähr die Hälfte Wasser, der Rest Joghurt und Mango. Sehr lecker, wenn auch etwas wässrig. Aber bald kann ich dann ja auch wieder ein echtes Mango Lassi trinken, unverdünnt. Ich mag das sehr gern, aber beim Inder ist es mir fast zu süß, also ist es besser, ich mache es selbst zu Hause. Über Südafrika sind viele Inder auch bis nach Namibia gekommen, und wir haben mittlerweile mehrere indische Lokale hier.

Die sind auf jeden Fall besser als die meisten anderen Lokale, denn kochen können die meisten Einheimischen hier nicht. Die Deutschen wie Dikdiklein vielleicht ausgenommen. Oder generell die Deutschen. Aber weder die Buren noch die Schwarzen haben eine richtige Esskultur. Außer man möchte gekochte Innereien aus einem Schafskopf essen oder Mopanewürmer. Die Buren „braaien“ eigentlich nur, das ist ihr Volkssport, aber weit darüber hinaus gehen ihre Kochkünste nicht.

Das ist etwas, was ich manchmal schon vermisse: einfach mal in ein Lokal gehen zu können, wenn man keine Lust hat zu kochen, und dort auch etwas Leckeres zu bekommen. Meistens ist es so wie in Loriots Papa ante portas: „Wie schmeckt Ihnen das?“ Antwort (mit sichtbarem Würgereiz): „Na ja, davon ist mir jetzt nicht ganz so schlecht geworden wie von dem anderen vorher.“

Gut ist das Essen meistens nur auf den Lodges, weil da die Touristen kommen, und deshalb können sich die Betreiber das nicht leisten, da schlechtes Essen zu servieren. Aber in der Stadt, selbst in der Hauptstadt, gibt es kaum gute Lokale. Wir rennen meistens sofort hin, wenn ein neues aufmacht, in der Hoffnung, der Koch da kann tatsächlich kochen, aber meistens wird es eine Enttäuschung. Und wenn es nicht so ist, macht das Lokal nach kurzer Zeit wieder zu. Oder die Qualität lässt unglaublich nach.

 

Und schon ist es Tag 17, Samstag. Das Wochenende fängt an. Gestern Abend ging es mir wieder schlecht. Ich bekam leichte Kopfschmerzen, fühlte mich generell wie ausgespuckt. Auf der anderen Seite sind die Kopfschmerzen fast weg, und heute geht es mir nach dem Aufstehen auch gut. Gestern konnte ich mich gerade noch so ins Bett schleppen. Dieses Fasten ist wirklich so anstrengend und unangenehm wie kein Fasten zuvor. Aber jetzt sind es ja nur noch fünf Tage, und die werde ich noch durchhalten.

 

Vielleicht ist das heute aber auch gar nicht so schlimm, denn ich fühle mich sehr gut. Eventuell ist das gestern eine Fastenkrise gewesen, wo sich wieder etwas gelöst hat, und deshalb ging es mir so schlecht. Auf jeden Fall hatte ich gestern das Gefühl, ich könnte bald nichts mehr trinken, es käme mir schon zu den Ohren heraus. So 3 Liter am Tag habe ich ja Minimum getrunken, meistens waren es 3,5 oder sogar 4 Liter. Deshalb war ich heute froh, dass ich das Trockenfasten entdeckt habe:



Ich weiß, ich hatte den Begriff schon vor Jahren mal gehört und für mich als absoluten Schwachsinn abgetan, weil es ja immer heißt, dass man genügend trinken soll, wenn man fastet. Und wenn man nichts isst, noch mehr trinken. Klang für mich irgendwie logisch. Obwohl es im Ramadan ja so ist, dass die Muslime weder trinken noch essen dürfen den Tag über, erst nach Sonnenuntergang. Aber das ist ja auch religiöses Fasten, also etwas anderes als Heilfasten. Auf jeden Fall dachte ich da schon, den ganzen Tag nichts essen ist ja kein so großes Problem, aber den ganzen Tag nichts trinken, ist das denn überhaupt gesund?

Anscheinend ist es sogar sehr gesund, was für mich heute Morgen eine totale Überraschung war, als ich das Video hier oben angeschaut habe. Allerdings hatte ich da heute schon zwei große Gläser Zitronenwasser getrunken am Morgen, weil ich das jetzt jeden Morgen tue, also konnte ich das Trockenfasten der Nacht nicht fortsetzen, aber ab jetzt werde ich erst einmal nichts mehr trinken. Nur wenn ich Durst bekomme. Das sagt der junge Chemiker in dem Video auch: Wenn man Durst hat, soll man trinken. Ich bekomme normalerweise nie Durst, also habe ich wohl genug Wasser im Körper.

Denn Fettzellen können in Wasser umgewandelt werden. Bzw. wenn man fastet, werden die Fettzellen (das heißt, das darin gespeicherte Fett, die Zellen bleiben erhalten) ja zu Nahrung umgebaut, es entsteht Glucose daraus, so dass das Gehirn versorgt ist, weil das ja auf Kohlenhydratbasis funktioniert und sofort schreit, wenn es keine bekommt, und das Wasser, das auch noch in der Fettzelle gespeichert ist, wird natürlich auch freigesetzt. So dass sich der Körper da auch am Wasser bedienen kann und nicht unbedingt etwas von außen braucht. So habe ich den jungen Mann verstanden. Je mehr Fettzellen, desto mehr Wasser bekommt der Körper.

Kann man nun glauben oder nicht - er erklärt das chemisch ganz gut, aber muss man ja trotzdem nicht glauben -, auf jeden Fall habe ich vorher noch nie darüber nachgedacht, dass Fettzellen genauso wie Muskelzellen Wasser speichern (obwohl ich es im Prinzip wusste, aber mehr so im Unterbewusstsein). Deshalb sagt man ja auch, man nimmt am Anfang nur Wasser ab, auch wenn man sich über den Gewichtsverlust freut. Aber woher kommt das Wasser? Aus den Zellen, die verkleinert werden und deshalb nicht mehr so viel Wasser speichern können. Wenn wir nun immer weiter Wasser zuführen, braucht der Körper das Wasser aus den Zellen nicht und verwertet es nicht, es landet in der Blase, und der Körper nutzt für seine Körpervorgänge, für die er Wasser braucht, das Wasser von außen. Wenn wir aber kein Wasser zuführen? Dann verwertet der Körper das Wasser aus seinen Zellen für die Körpervorgänge und braucht eventuell kein zusätzliches Wasser für einige Zeit.

Ewig geht das nicht, denn so schnell, wie man eine Wasserflasche leergetrunken hat, kann der Körper das Wasser aus unseren eigenen Zellen nicht zur Verfügung stellen, aber aus 100g Fett werden 110ml Wasser freigesetzt, behauptet der junge Chemiker in dem Video. Also kann man schon einige Tage durchhalten, ohne etwas zu trinken. Üblicherweise wird behauptet, zwei Tage, aber das ist das Minimum. Drei oder vier Tage sind wohl auch möglich. Und in Notsituationen kann man eventuell noch länger überleben, wenn man in der Wüste verschollen ist oder so etwas. Da geht es wohl auch eine Woche. Jedenfalls wurden schon Leute nach so langer Zeit lebend aus der Wüste gerettet, die kein Wasser hatten. Aber ich weiß nicht, ob das dann nicht schon die Organe angreift oder so etwas, ich bin keine Ärztin.

Dennoch würde ich es nicht so weit treiben. Hier bei uns trinkt man eher mehr, weil es ja auch heiß ist, aber die Einheimischen, die Weißen und Schwarzen, die hier im Land geboren wurden, trinken eigentlich sehr wenig verglichen mit der Hitze. Sie sind daran angepasst. Nur Leute, die in Europa aufgewachsen sind, müssen viel trinken, weil unser Stoffwechsel das in jungen Jahren einfach nicht gelernt hat. Aber wenn man viel Fett am Körper hat, vielleicht doch nicht so viel? Das frage ich mich.

Jedenfalls fühle ich mich jetzt etwas befreit von dem Trinkzwang der letzten Tage und fühle mich deshalb doppelt wohl. Natürlich werde ich etwas trinken, wenn ich im Laufe des Tages Durst bekomme, aber sollte das nicht der Fall sein, würde ich das Trockenfasten der Nacht noch an den Tag anhängen und hätte dann vielleicht 24 Stunden Trockenfasten. Das wäre interessant.

Außerdem ist es heute auch gar nicht heiß, sondern eher kalt, nur 23 Grad. Heute Nacht hat es nämlich endlich mal anhaltend bis zum Morgen geregnet! Das hat die Temperatur gesenkt. Als ich heute Morgen die Tür aufmachte, um die Hunde rauszulassen, habe ich richtig gefröstelt. Für alle jetzt in Deutschland klingen 23 Grad wahrscheinlich sehr warm, vor allem zu dieser Jahreszeit, aber für uns sind das jetzt mindestens 10 Grad weniger als gestern. Dafür war das Schlafen heute Nacht sehr angenehm, schön kühl.

 

Tag 18, und ich habe jetzt 24 Stunden trockengefastet. Eben habe ich ein Glas Wasser getrunken und einen Becher Tee und damit das Trockenfasten gebrochen. Das Fasten geht natürlich weiter, aber mit Wasser und Tee, nur ohne Essen.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein kann, einen ganzen Tag lang nichts zu trinken. Die ganze darauffolgende Nacht natürlich auch nicht, aber das ist ja normal. Nur dass man dann in der Nicht-Fastenzeit den Tag über getrunken hat und üblicherweise auch gegessen.

Ob das nun dreimal so viel Fett verbrennt wie das andere Fasten, das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall war es nicht unangenehm, und vielleicht werde ich vor Ende des Fastens noch einmal so einen Trockenfastentag einschieben. Selbst Sport habe ich gestern gemacht, was ich die ganze Zeit nicht gemacht habe.

Vermutlich könnte ich meinen Ticker jetzt verschieben, ich habe fühlbar mindestens eine Kleidergröße abgenommen in den Fastentagen der letzten zweieinhalb Wochen, aber ich will mich nicht wiegen, und irgendwelche Phantasiewerte will ich auch nicht eintragen. Es ist durchaus möglich, dass ich jetzt schon unter 70kg bin.

 

Na ja, so ganz neu bin ich ja nicht. Ich bin seit 2014 hier im Forum. Ich fand es aber auch lustig, jemanden aus Namibia hier zu finden. Das ist ja nicht so ganz zu erwarten in einem deutschen Forum. Und dann habe ich mich auch gewundert, wie gut Du Deutsch schreibst. Das ist ja nicht so unbedingt so bei allen Südwestern, noch nicht mal bei denen, die auf der DHPS Abitur gemacht haben. Aber Du bist ja erst 1. Generation, sagt man da überhaupt schon Südwester?

Das Kind ist eigentlich nicht „mein“ Kind, ich bin schon zu alt für ein Kind, das erst 12 ist, sondern es ist ein schwarzes Mädchen aus Katutura, die ich auf die DHPS schicke und für alles bezahle. Sie spricht mittlerweile sehr gut Deutsch und ist sehr gut in der Schule. Bei denen zu Hause (sie wächst wie so oft bei der Oma auf, die Mutter ist nicht da) wuseln natürlich ungefähr 100 Kinder rum, und niemand kann die Schulgebühren bezahlen. Die gehen alle auf die Regierungsschule, wo sie nichts lernen. Obwohl einige recht begabt sind. Aber man kann ja nicht für alle bezahlen.

Unsereins überlegt ja wenigstens mal kurz, ob man die Schule für die Kinder bezahlen kann, aber das ist ja kein Thema in Katutura, selbst wenn man dann zum Schluss zehn Kinder hat, für die man die Schulgebühren nicht bezahlen kann. Deshalb habe ich gedacht, wenigstens eins von den Kindern unterstützen, soweit ich mir das leisten kann. Die Kinder können ja nichts dafür, dass sie einfach so in die Welt gesetzt werden ohne Sinn und Verstand. Sie ist allerdings schon das zweite Kind, das ich auf die DHPS geschickt habe. Ihre ältere (Halb)Schwester macht dieses Jahr Abitur, sie wird schon 19 jetzt im Februar.