Kurzzeitfasten Sag mir nicht, was nicht geht...

"Ein Sixpack stände mir bestimmt auch gut. Aber hey, das schaffst Du sowieso nie, davon kannst Du dich direkt verabschieden"
Das habe ich zu mir gesagt, als ich mit Mitte zwanzig vor dem Spiegel stand und meinen schon damals stattlichen Bauch anschaute. Ich war relativ frisch in einer Beziehung und habe noch einige Bequemlichkeitskilos dazugewonnen. Insgesamt fühlte ich mich nicht fett. Aber doch schon sehr "wohlgeformt".

Seitdem sind gut acht Jahre vergangen. Ich habe mal ein bisschen abgenommen, mal ein bisschen zugenommen. Abnehmen fiel in Singlezeiten leichter. Zunehmen fiel eigentlich immer leicht. Aber weil "ein Mann ohne Bauch ja ein Krüppel ist", habe ich mir auch nie Sorgen gemacht.

Mit Ende zwanzig stellte mein Arzt Bluthochdruck fest, mitten in einer Zeit, in der ich eigentlich wieder aktiver war. Seitdem darf ich Tabletten nehmen.

Ende letzten Jahres kam ein Freund auf mich zu und wollte, dass wir eine Wette machen. Wer von uns wohl mehr abnimmt. Wir starteten die Wette und ich habe, meiner Natur gemäß, erstmal nach Infos gesucht. Bis dahin wusste ich: Friss die Hälfte und Joggen sind das a und o. Ich habe in der Zwischenzeit einen Ausflug gemacht über Metabole Diät, von der ich viel mitgenommen habe, und bin nun seit heute beim Kurzzeitfasten angekommen. Meine ersten 16 Stunden habe ich hinter mir. Seit März habe ich meinen Bauchumfang um 10 cm reduziert, und man kann die oberen Bauchmuskel sogar schon sehen.

Heute schaffe ich 150 Burpees und 500 Mountainclimber, wo ich vor 6 Monaten kaum die Treppe hoch gekommen bin.

Dennoch, ich stehe noch ganz am Anfang. Und durch das intermittierende Fasten, hat sich mir eine ganz neue Tür geöffnet.

Mein Ziel ist, bis Anfang Oktober meinen Bauchumfang um weitere 3 Zentimeter zu reduzieren. Mein mittelfristiges Ziel ist, einen flachen Bauch zu haben. Zudem möchte ich meine Bluthochdruckmedikamente wieder absetzen können.

Ich möchte mit Mitte 30 meinem 10 Jahre jüngeren "Ich" ins Gesicht lachen und ihm sagen, was für ein fauler Hund er ist. Bergauf. Rückwärtslaufend. Auf einem Bein. Während er keuchend mit rotem Kopf den Berg hochschwitzt.

Ich habe aller Werkzeuge die ich brauche bei mir. Jetzt kann mir nur noch einer im Weg stehen....

... ich selbst.

Ich werde dieses Tagebuch hier nutzen, um sporadisch davon zu berichten, wie aus einem Bürostuhlakrobaten ein amibitionierter Hobbysportler wird. Und wie ich das schaffe, dem faulen Mittzwanziger der ich mal war, zu zeigen, dass nichts unmöglich ist, wenn ich bereit bin die Verantwortung für mich zu übernehmen.

Und zwar, ohne dabei auch nur einen Funken Spaß oder einen Teil meiner Genießernatur zu verlieren.

Let´s rock.