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Wenn Schlaf und Wachen ihr Maß überschreiten, sind beide böse! (Hippokrates, um 430 v.Chr.)

Diskutiere Wenn Schlaf und Wachen ihr Maß überschreiten, sind beide böse! (Hippokrates, um 430 v.Chr.) im Gesund abnehmen Forum im Bereich Abnehmen und Diät Methoden; Was schon der berühmteste Arzt der Antike wusste, gilt heute noch genauso. Die körperliche Belastung, die durch Schlafmangel erzeugt wird, ist...

  1. Fullback

    Fullback Mitglied

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    Was schon der berühmteste Arzt der Antike wusste, gilt heute noch genauso. Die körperliche Belastung, die durch Schlafmangel erzeugt wird, ist allen nicht nur aus der Schul- und Partyzeit bekannt und ich nehme an, dass ich nichts Neues erzähle, wenn ich über begleitendende Symptome berichten würde, wie nachlassende Konzentration, Gereiztheit oder schlechten Blutdruck.

    Was euch mehr interessieren wird, ist, dass unser Stoffwechsel auch betroffen ist. Unsere Appetit-Hormone geraten durcheinander; ihr Gleichgewicht kommt aus der Balance. Haben wir zu wenig geschlafen, sinkt unser Leptin-Spiegel, der Ghrelin-Spiegel steigt, was auf Deutsch nichts anderes heißt, als dass wir zu wenig von den Hormonen im Blut haben, die uns sagen sollen, dass wir eigentlich satt sind und zu viele von denen, die uns „einreden“ wollen, wir hätten gerade einen Bärenhunger. Der richtige Wechsel von Tag und Nacht regelt das normale Auf und Ab unserer Hormone und der ganzen Körperchemie, die für unser Immunsystem verantwortlich ist. Während nachts Melatonin und Wachstumshormone regieren (alleine darüber ließe sich wieder ein ganz neuer Artikel schreiben), lässt uns Kortisol morgens wach werden und andere Hormone übernehmen dann die Tagschicht. Apropos Schicht:

    Da ich als Schichtarbeiter automatisch eine persönliche Betroffenheit von Schlafentzug, bzw. –mangel habe, wollte ich mich speziell über deren neurologische Konsequenzen informieren. Es kam nicht viel Neues dabei heraus; Stimulierung des mesolimbischen Pfades, übermäßige Ausschüttung von und Entwicklung einer Resistenz gegenüber Dopamin, Förderung von impulsiven Verhaltens bis hin zum Quittieren des planvollen Vorgehens waren die üblichen Verdächtigen.

    Dann allerdings fand ich etwas Spannendes für uns: Es existieren mehrere umfangreiche Studien von der New Yorker und der Columbia Universität über Schichtarbeit und schlafbezogene Heißhungerattacken. Obwohl auch hier wieder Darmhormone und weitere bekannte Faktoren untersucht wurden, spielte in dieser Studie unser Gehirn die entscheidende Rolle. Schlafentzug setzt bei uns Gehirnaktivitäten in Gang, die die Sucht nach Junk-Food erhöhen. Durch die einsetzende Schläfrigkeit kommt noch erschwerend hinzu, dass die Aktivitäten der Hirnregionen gedämpft werden, die normalerweise diese Begierden ausbremsen.

    Den Teilnehmern wurden im MRT sowohl nach acht Stunden, als auch nach vier Stunden Schlaf, Bilder von gesundem und ungesundem Essen gezeigt und die Aktivitäten im Verlangen- und Belohnungsbereichen des Gehirns gemessen. Waren die Teilnehmer unausgeschlafen, waren diese Bereiche signifikant aktiver. Alle Genuss-Bereiche des Gehirns waren bei Pizza, Burger und Co wesentlich auffälliger. Die Forscher erklären sich das damit, dass unser Körper für diese körperlich belastende Arbeit in einer Zeit, die eigentlich der Regeneration vorbehalten sein sollte, einen Energieschub braucht und deshalb auf der Suche nach einer adäquaten Quelle ist.

    Als ob das nicht schon genug wäre, wurde klar belegt, dass gleichzeitig unsere höherwertigen Gehirnfunktionen, also die, die komplexe Entscheidungen fällen (zum Beispiel über Vor- und Nachteile von Lebensmitteln), nach einer 24-stündigen Wachphase ein stärkeres Verlangen nach ungesunden Lebensmitteln entwickelten als noch zu der Zeit, als sie ausgeruht waren. Obwohl diese Studien noch ausgeweitet werden und weitere Bestätigungen noch ausstehen, kann man als vorläufiges Fazit doch schon mit Gewissheit sagen, dass müde Menschen zu kalorienhaltigen Lebensmitteln neigen!

    Wenn man jetzt glaubt, dass die Amerikaner bei ihrem Burgerkonsum und gesellschaftlicher Akzeptanz von Adipositas nur eine Ausrede suchen, sei hier gesagt, dass auch auf deutscher Seite schon ähnliche Studien getätigt wurden, die den Zusammenhang genauso bestätigen. Bekannt für seine richtungsweisenden Schlafstudien ist Professor Jan Born, der dem Schlaf eine außerordentliche Bedeutung nicht nur für Psyche und Gehirn, sondern auch für den Stoffwechsel und das Immunsystem“ verschaffte. Für seine Studien über den Zusammenhang von Schlaf und Lernen wurde er international bekannt und ausgezeichnet. Er griff das Thema Schlaf und Übergewicht bereits zur Jahrtausendwende auf und stellte damals schon die heute bewiesene These auf, dass ausreichend Schlaf hilfreich bei der Bekämpfung von Bluthochdruck und Übergewicht ist.

    Weiter interessant sind noch Ergebnisse einer Studie des Cedars-Sinai Medical Centers Los Angeles an Hunden. Hier wurde mit einem Glukose-Toleranztest deren Insulin-Resistenz getestet, eine Diabetes-Vorstufe. Während man bisher schon wusste, dass ein halbes Jahr fetthaltiges Futter zu einer Insulin-Resistenz führen kann, war man überrascht festzustellen, dass bereits nach einer einzigen gestörten Nachtruhe, ein Drittel der Hunde - in einer ähnlichen Größenordnung wie beim fetthaltigen Futter - weniger auf Insulin reagierte.

    Als Ergebnis der Studie blieb festzuhalten, dass bereits eine Nacht ohne Schlaf ähnliche Folgen wie ein halbes Jahr fettiges Essen haben kann. Deshalb sei es wichtig, dass Patienten über die Bedeutung von gesundem Schlaf informiert sind. Diese begreifen zwar, dass eine ausgewogene Ernährung für ihre Gesundheit wichtig ist, aber nicht wie kritisch der gesunde Schlaf für ihr inneres Gleichgewicht ist.

    Deshalb frage ich mich inzwischen auch, ob alle, die zum Ende einer Nacht am Drive-In-Schalter des großen goldenen M stehen oder mit einem Döner oder einer Pita in der Hand nach Hause gehen, eigentlich nur übermüdet sind.

    Wir können uns also Gedanken machen über mögliche Gründe unseres Übergewichts, uns täglich wiegen, Entbehrungen auf uns nehmen, uns nach einem Plan ernähren und vieles mehr, sollten dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass als möglicher Grund vielleicht auch nur Stress, Schlafmangel und fehlende Erholung in Frage kommt. Gönnen wir dem Körper auch da, was ihm zusteht.

    Deshalb möchte ich auch mit einer neuzeitlichen Weisheit von Dr. Karl Peltzer enden: Was man dem Schlaf raubt, holt sich die Krankheit wieder!

    Denkt auch einmal darüber nach....:rolleyes:
     
    #1 Fullback, 29.04.2017
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  3. Nele123

    Nele123 Mitglied

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    Hallo Fullback ,

    du hast eine entscheidende Phase vergessen, die einem diese Erfahrung auch bringt:
    "Ein Baby ist da" :LOL:

    Ich habe auch vor Jahren mal eine Fernseh-doku über einen Reporter gesehen, der (ich meine für eine Kinder- oder Jugendsendung) einen Selbstversuch zu Schlafmangel gemacht hat.
    Auch er hatte nach 24 Stunden Schlafentzug schlagartig ein unbändiges Verlangen nach hochfettiger Nahrung. Wie das damals erklärt wurde, weiß ich nicht mehr. Aber ich fand es sehr interessant.

    Die Leute, die nachts bei den von dir beschriebenen "Restaurants" in der Schlange stehen, haben vielleicht auch das ein oder andere Bier zu viel getrunken, was ja einen ähnlichen Effekt hat...............

    LG Nele
     
    #2 Nele123, 30.04.2017
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  4. Laurii

    Laurii Mitglied

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    Danke Fullback für diesen interessanten Beitrag!!
     
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