Mann ist kein Warmduscher

Der Mann an sich braucht zum waschen ja eigentlich nichts weiter als kaltes Wasser und ein Stück Kernseife, sowie etwas Sonne um sich zu trocknen.
Da er nun aber mal ein Bad gebaut hat (für die Frau) fügt er sich seufzend den modernen Zeiten und steigt in die Wellnessdusche.
Erste Maßnahme ist dann immer, den Duschkopf so hoch wie möglich zu stellen. Keine Ahnung, was das soll, vermutlich denkt er sich beim Anblick des Duschkopfes kanpp unter der Decke: " Mann, bin ich groß". Was im echten Leben nicht wirklich der Fall ist.
Vielleicht fühlt sich der Mann auch der Natur näher, vielleicht gibt ihm das aus großer Höhe herunterprasselnde Wasser das Gefühl unter einem Wasserfall zu stehen.
Männer sind übrigens keine Warmduscher, sie duschen heiß. Möglichst so heiß, dass das ganze Badezimmer einem Regenwald gleicht. Sie wollen keine Warmduscher sein und glauben, wenn sie heiß duschen, ist es dasselbe, als würden sie saukalt duschen. Der Mann hält das aus. So muss das sein. Nur widerwillig werden Handtücher benutzt und dann klitschnass auf den Boden geworfen.
Nagelscheren hingegen benutzt kein Mann, sie knipsen oder kneifen sich die Nägel kurz.
Deo benutzen sie meist großzügig, alle Arten von Cremes nur unter Qualen.
Der Mann an sich ist kein Waschlappen und deshalb benutzt er auch keinen.
Er macht sich einfach ein Stück Handtuch nass.Männer brauchen überhaupt nur ein einziges Handtuch. Für alles.Sie trocknen damit Popo, Füße,und Gesicht ab, in dieser Reihenfolge. Männer putzen sich die Zähne und damit das jeder weiß, hinterlassen sie immer Zahnpasta am Waschbecken. Das ist sowas, wie eine Reviermarkierung. Hier putze ich meine Zähne, hier bin ich der Mann, hier darf ich sein. Manche Männchen markieren mit alten Socken und Unterhosen die Badezimmerecken. Ein Mann muss eben tun, was er tun muss.
Deshalb rasiert er sich. Er tut es ausgiebig. Es dauert.Zwischendurch muss er sich im Spiegel sehen, um zu prüfen, ob er noch männlich genug aussieht. An die Bartstoppeln im Waschbecken und auf dem Waschtisch gewöhnt man sich.Nicht aber an die auf dem Fußboden, auf dem Badewannenrand und auf dem Fensterbrett.Es ist mir absolut nicht klar, wie sie es schaffen, sie überall zu verteilen.Ich stell mir vor, wie Mann mit einem kleinen Körbchen voller Bartstoppeln durch das Bad läuft und gewissenhaft alle 10 cm seine Stoppeln verstreut.
Männer wiegen sich nicht. Das brauchen sie nicht, denn sie haben einen Freund im Bad.
Den Spiegel. Der bestätigt ihnen, dass sie einfach cool aussehen. Der Mann zieht den Bauch ein. pumpt den Brustkorb aufspannt seine drei Oberarmmuskeln an und findet sich großartig. Ja, so kann er gehen.
Männer sehen im Spiegel auch kein dünner werdendes Haar oder zu viel Bauchspeck.Sie sehen George Clooney, Brad Pitt, Bruce Willis und an schlechten Tagen Robert Redford. Beschwingt schlendern sie aus dem Bad zu neuen Heldentaten.
Mann müste man sein.

Ich habe schon oft darüber nachgedacht, woher mich dieser Mario Barth kennt.
Ständig deckt er da in seinen Shows Gewohnheiten von mir auf, von denen er nichts wissen dürfte. Hab mir schon eingeredet mein Mann liefert heimlich Infos an ihn.
Jetzt hab ich gerade die obige Geschichte von Judith Pinnow gelesen und mich beschleicht das Gefühl, sie kennt einige Gewohnheiten meines Mannes. Seltsam?????