Hartz 4// reichen 132€ zur Existenzsicherung ?

Das Problem, das überhaupt diese Diskussion aufwirft, ist doch letztendlich die Frage, ob Arbeit sich nicht auf Dauer auszahlen muss. Von mir aus könnte jeder in Deutschland lebende Mensch so viel Geld bekommen, dass er sich leisten kann, was er möchte. Leider ist das aber völlig unrealistisch, da das Geld ja nun einmal nicht vom Himmel fällt. Wenn jedoch jemand mit seiner Arbeit kaum mehr Geld verdient, als der Sozialhilfesatz hergibt, oder sogar weniger, dann stellt sich natürlich die Frage, wafür dann noch arbeiten? Vielleicht, weil es Spaß macht, vielleicht aber auch vor allem deshalb, um selbst für den eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Es gibt jedoch genug Leute, die diesen Argumenten nicht folgen können und lieber zuhause bleiben.
Vielleicht sollten die Arbeitgeber höhere Löhne bezahlen, damit ihre Mitarbeiter nicht unterhalb des Sozialhilfesatzes landen. Die behaupten allerdings immer, das könnten sie nicht. Glaube ich ihnen auch, schließlich wollen auch sie keinen Verzicht üben, sondern finanziell weiterkommen. Zumindest den Großen unter ihnen gelingt es ja wohl auch ganz gut, denn nicht umsonst steigen in Deutschland zumindest die Unternehmergewinne beständig in großen Schritten an.

Gruß
Michaela

 

Ich denke ein Problem ist, dass die Bürger verwöhnt sind. So wenig wird gar nicht für Arbeit bezahlt aber im Vergleich zu Sozialleistungen ist es ein geringer Unterschied.

Es ist heute selbstverständlich in den Urlaub zu fahren, einen großen Fernseher zu haben, ein Handy, zwei Autos, schicke neue Klamotten, super Einrichtung........

Diese Selbstverständlichkeit beanspruchen auch Menschen die nicht arbeiten gehen! Das ist ein Problem.
Wenn die Stütze nicht reicht, wird halt ein bißchen schwarz dazu verdient. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass vor 25 Jahren ein "normaler" Arbeiter die finanziellen Möglichkeiten hatte in den Urlaub zu fliegen. Da waren für Kinder 1,50 DM viel Taschengeld.
Auch ist es ein Problem, dass Dienstleistungen in Deutschland viel zu teuer geworden sind. Erzählt mir nicht, ihr tapeziert eure Wohnungen selbst weil es so viel Freude macht! Früher wurden auch bei Privatpersonen die Teppiche verlegt. Man würde bestimmt auch eher mal einen Gartenbauer zum Obstbaumschneiden holen, wenn man ihn bezahlen könnte. Aber lieber gibt man das Geld für einen neuen PC oder einen Urlaub aus als es in Dienstleistungen zu verlieren.
Das bedeutet natürlich für die Menschen weniger Arbeitsplätze und weniger Freizeit für die Arbeiter. Aber auch mehr Möglichkeiten für Schwarzarbeiter. Arbeitslose Friseure, Pflasterer, Maurer, Maler, Tischler..... haben eigentlich immer etwas nebenbei zu tun.
Damit unterstützen wir alle die Arbeitslosigkeit und das Sozialschmarotzertum!

 

Hallo Pretty,

du hast zwar einerseits recht, was die Handwerkerkosten anbelangt und die Förderung der Schwarzarbeit. Allerdings mache ich viele handwerkliche Dinge auch deshalb lieber selbst, weil ich dann weiß, dass es ordentlich gemacht ist. Sorry an alle Handwerker, aber viele Firmen arbeiten ziemlich schlampig, wenn sie denn überhaupt endlich kommen.

Aber dass alle für sich in Anspruch nehmen, in den Urlaub zu fliegen, das wage ich zu bezweifeln. Wie würdest du denn mit einem Einkommen von 1 000 Euro, das gar nicht so selten ist, neben Mietkosten, Nebenkosten usw. noch in den Urlaub fliegen wollen? Allein die monatlichen Fixkosten sind durch die teilweise extrem hohen Mieten und Nebenkosten so enorm, das kaum was übrig bleibt. Hast du Kinder? Was machst du denn, wenn die Herrschaften Lehrer so supertolle Klassenreisen auswählen, die mehrere Hundert Euro kosten? Lässt du deine Kinder dann zuhause? Also, Flugreisen sind für normale Arbeitnehmer wohl eher die Ausnahme. Ich bin zum Beispiel noch nie geflogen und du kannst mir glauben, ich verdiene gar nicht schlecht.

LG
Michaela

 

Ob der Satz hoch genug ist, da kann man geteilter Meinung sein. Wenn Hartz4 Leute mit vielleicht zwei Kindern Netto mehr haben in der Tasche als ein Familienvater mit zwei Kindern der mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten geht, läuft wohl offensichtlich was falsch in diesem Land.

Der aktuelle Focus (37 / 2008) bringt passend zum Thema einen netten Bericht.

Zitat:

Klares und brutales Fazit: Zwischen 1996 und 2006 stieg die Zahl der „einkommensschwachen“ Bürger um 4,1 %. Diese Zunahme wurde „zu knapp drei Vierteln (75%!!) durch Menschen mit Migrationshintergrund“ bewirkt. Eine „undifferenzierte öffentliche Diskussion“ nehme dies fast nicht zur Kenntnis, klagt Wahl.

Die Folgen gescheiterter Integration zeigen sich allzu deutlich: 44 % der 15,3 Millionen Migranten verfügen über keinen Berufsabschluss, bei den Türken - die von unseren Politikern gerne als „unsere Schätze“ bezeichnet werden - sind es sogar 72 %. 43,9 % der Einwanderer gelten als einkommensschwach, 28,2 % sind laut Definition arm.

Forscher Miegel hält eine Erhöhung der Transferleistungen (Geldgeschenke vom Staat) für kontraproduktiv. Das würde die Anreize nach Deutschland einzuwandern und keine Arbeit aufzunehmen noch „verstärken“. Deutschland sei für Migranten schon jetzt ein attraktives Ziel mit hohen Zahlungen und „laschen Kontrollen“. Für Miegel steht fest, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet. Aus „ideologischen Gründen“ würden Politiker die Hintergründe jedoch nicht benennen.

Zitat Ende

Es ist schon absurd das linke Politiker (Die Linke, Grünen, SPD) sich für immer höhere soziale Leistungen einsetzen und gleichzeitig durch ihre liberale Einwanderungspolitik das Problem immer weiter verschärfen.

Wenn man sieht, dass diese Parteien zusammen bei fast 50% der Stimmen momentan liegen, kann man sich auch vorstellen aus welchen Kreisen wohl die Wähler kommen. Eine Hand wäscht eben die Andere. :D

 

Also wir waren auch ne Zeit lang Harz4 empfänger und ich muß sagen das es bei uns nie gereicht hat, denn für die Kinder geht ne Menge drauf für die Schule und wenn mal ne Waschmaschine kaputt geht muß man es auch davon bezahlen.
Bei uns war es sogar soweit das wie mein Mann 3 Monate im Krankenhaus war uns sein Geld abgezogen wurde und ich vorne und hinten nicht mehr klar kam und auf die Frage ob es für die Zeit nicht so was wie einen Kredit gebe, sagten sie nein und wenn ich nicht kar käme sollte ich mich doch Scheiden lassen, dann bekäme ich noch Alleinerziehnden zuschlag und sowas finde ich dreist.

Aber grundsätzlich finde ich das es dieses Geld NUR für Leute geben sollte die es wirklich brauchen und nicht für die die zu faul sind zum Arbeiten.

 

Also...*schwerLuftholen... ich muss mal was loswerden.
in meinem Landkreis, gibt es kaum Arbeit, geschweige Schwarzarbeit.
Ich selber bekomme kein Hartz IV...zusätzlich muss ich mich privat versichern mit meinem Kind, da mein Mann in der freien Heilführsorge ist und Familienmitglieder dort keinen/kaum Unterschlupf finden. Das ist monatlich eine Mehrbelastung von 200 Euro.
Ich habe Gott sein Dank letzte Woche einen Minijob ergattern können, leider unter 400 Euro, was bedeutet, das ich meine Krankenversicherung weiter bezahlen muss. Trotzdem freue ich mich, endlich wieder arbeiten zu dürfen.
Damit will ich nur sagen, das WIR, wirklich ARBEITEN wollen, aber wenn keine Arbeit ist, ist keine Arbeit.
Was mich allerdings nachdenklich stimmt ist folgender Aspekt.
Schaue ich in die diversen Jobbörsen des Internets, finde ich in den alten Bundesländern soooo viel Stellenangebote. Warum ist das so? Warum kann man die Arbeitsangebote in den neuen Bundesländern an einer Hand abzählen und in den alten Bundesländern werden so viele angeboten?
Beispiel: Eine einfache Verkäuferin bzw. Verkaufshilfe....in den alten Bundesländern massig Angebote, in ganz Mecklenburg-Vorpommern 2 offene Stellen.
Arzthelferin...in ganz Meck-Pomm keine offene Stelle...in den alten Bundesländern nicht mehr zählbar...so viele Stellen sind frei.
Ebenso betrifft das die Bürokauffrau, Altenpflege etc.....
Und meines Erachtens sind wir Frauen, doch schon mit einem Halbtagsjob zufrieden, wenn der Gatte einigermaßen gutes Geld verdient (natürlich gibt es Ausnahmen, wo beide Ehepartner darauf angewiesen sind, gutes Geld zu verdienen um einen gewissen Grundstandart zu halten).
Ich selber stamme noch aus der Generation der Arbeitswilligen und ich nehme dankbar jede Stelle an. Ich habe schon gearbeit für 1 Euro die Stunde (damals war das noch freiwillig), für 3 Euro die Stunde, und ich bin schon voll arbeiten gegangen für 160 Euro auf die Kralle....(immer bedenken, das ich mich selbst versichern muss). Nie habe ich mich beklagt, sondern war froh, arbeiten gehen zu dürfen...auch wenn ich nur ein Minimum an Geld letztendlich in der Hand hatte.
Es ist schon sehr schlimm kein Hartz IV zu bekommen, aber noch schlimmer ist es, sich selbst versichern zu müssen, obwohl man kein Einkommen hat.

 

Tja es ist scheinbar beliebt auf Hartz /4 Empfänger verbal einzuschlagen oder die Leute in eigenartigen Dokuserie zu verunglimpfen.....
Aber mal ehrlich 132 Euro ( das gebe ich im Monat für meine Kosmetik aus ) wer soll davon leben können? Selbst die 350 euronen + Miete und Krankenkasse halte ich für sehr gering um damit ein würdiges Leben zu führen. Ich denke man sollte mehr Geld in die Hand nehmen um nicht nur zu fordern sondern auch mal zu fördern....in sinnvolle Weiterbildung usw.

lg
zita

 

Also bis jetzt bin ich zum Glück noch nicht von Hartz4 betroffen gewesen. Ich war nur einmal ein paar Monate arbeitslos. Das hat bereits gereicht. Das Arbeitslosengeld war genug - bedingt durch meinen vorherigen hohen Verdienst. Meine Frau hatte ja noch voll weiter verdient in der Zeit, und ich habe nur knapp weniger ALG bekommen als Sie gearbeitet hat. Eine andere Freundin ist Arzthelferin die hatte weniger Gehalt als ich ALG.

Allerdings muss man das immer individuell betrachten - das ALG ist ja das geringste Problem, es hat mich nicht davon abgehalten mir einen Job zu suchen und auch einen Job, bei dem ich weniger verdient habe als vorher.

Wer nicht vor hat den Staat zu betrügen und Sozialleistungen kassiert und nebenbei noch Jobs schwarz annimmt, der kommt m.E. gerade mit Kindern nicht mit Harz4 aus. Es ist auch nicht das Problem dass alle diese Leute nicht arbeiten wollen, fehlende Bildung, fehlendes Angebot und ungenügende Qualifikation sind auch ein Problem.
Es ist sicherlich so, dass es viele gibt die unser Sozialsystem ausnutzen und betrügen und es mag auch sicherlich sein, dass dies überwiegend Migranten sind. Aber der Hartz4 Satz für eine Familie die arbeitswillig ist und nix bekommt, reicht m.E. absolut nicht aus. Davon kann man nicht leben und sterben.

Nur konstruktive Vorschläge wie man dieses Problem beheben kann, also einkommenschschwache Familien unterstützen und helfen Arbeit zu finden und gleichzeit Sozialbetrug zu verhindern, die kamen bisher von keiner Seite.

 

zu den Konstruktiven Vorschlägen bin ich der Meinung, das man zb nicht das Kindergeld erhöht da es ja sowieso zum teil vom Harz abgezogen wird sonder es zu gunsten der Kinder ind Kindergärten und auch schulen einbringen sollte das jedes Kind dort Frühstück und Mittagessen umsonst kriegen sollte und es eventuell sogar pflicht werden sollte daran teilzunehmen. Denn dann wären die Eltern ein wenig entlastet und die Kinder zumindest Ernährungsmässig versorgt, dann geb es vieleicht auch keine Kinder mehr die am Hungerstuch leiden müssten weil die Elter mit ihrem Geld nicht hinkommen können oder manchmal auch nicht wollen. Aber das wäre nur eine Idee was man verbessern könnte denn es gibt noch so viele.

 

Hallo Glasrose!

Aber wer entscheidet denn, wer faul ist oder wer Arbeitswillig?

Also ganz ehrlich - Zeitung in der Nacht würde ich auch nicht austragen, da ich mich vor Angst in die Hose machen würde. Und ich denke, da gibt es einige die das auch nicht tun würden, obwohl es dem Endverbraucher gefällt, schon am Frühstückstisch seine Zeitung zu lesen.

Ich denke es ist eine ganz schmale Grenze dazwischen dieses auszuloten.
Immer auch bedenken, wo es Arbeitsplätze gibt. Denn gerade in meiner Heimat ist die Abwanderungsrate enorm hoch und das kann es doch auch nicht sein??? Man kann doch nicht dreiviertel der neuen Bundesländer (Bevölkerung) in die alten Bundesländer verfrachten?

Natürlich gibt es Arbeit. Nur eben keiner der das bezahlt. Bedenke immer, das ein Arbeitgeber fast das doppelte eines Gehaltes hinlegen muß für nur eine Arbeitskraft. Die SV,PV, KV etc. sind einfach zuuuu viel für so manchen Gewerbetreibenden. Beziehungsweise nur alleine der Boss (eigene Firma)...dem sein Krankenkassenbeitrag wird berechnet mit der Grundlage der Einnahmen/Umsatzes.....Hä??? Gehts noch?.... und trotzdem kriegt er im Falle des Falles die gleiche Behandlung wie ein "normal-sterblicher"...es sei denn er ist in einer Privatversicherung.

Ne-ne....ich finde im Detail steckt schon der Teufel!
Genauso eine unüberlegte Sache ist der Minijob. Für den Arbeitgeber attraktiv, da er keine zusätzlichen Leistung (außer PV) abdrücken muss. Aber für den Arbeitnehmer ungünstig....da wird nichts angerechnet an die Rente...bzw. nur gaaaanz minimal.

Tja- die goldenen Jahre sind vorbei...