Kurzzeitfasten Die Leichtigkeit des Seins....

Huhu Miss Marple - ja, ich spinne auch - und manchmal sogar mit Wolle. :LOL:
Aber bislang nur einer Handspindel, weil mir ein Rad bislang zu teuer war.

 

Ich stricke lieber, Miss Marple ;)
Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich beim spinnen zu viele Regenwürmer mit dicken Bäuchen produziere. Du weißt schon - das tolle Effektgarn :LOL:

 

Ich Schussel hatte ja meinen offiziellen Wiegetag auf Mittwochs verschoben - und dann glatt gestern vergessen, mein Gewicht hier zu aktualisieren. Aber Berta war gestern gut gelaunt und zeigte mir freundliche 95,7 kg - 900 g weniger als letzte Woche Montag :)

In letzter Zeit habe ich hier öfter gelesen, dass das Umfeld auf unseren Wunsch abzunehmen (und die damit verbunden selbst auferlegten Einschränkungen) manchmal blöd reagiert. Aber wenn ich, von mir ausgehend, da mal ehrllich drauf gucke... ICH bin es, die schwächelt. Die Frage ist: WARUM? Bin ich mir selbst so wenig wert und so schwach, dass ich die dummen Sprüche nicht verknusen kann? Ist die Meinung der anderen so viel mehr wert als meine eigene?
Bist DU schwach? Bist DU weniger wert als die Menschen in deinem Umfeld?

Nee, natürlich nicht. Wir sind stark, was wir so oft und auf vielen Gebieten jeden Tag aufs Neue beweisen. Nur beim Thema ESSEN - da setzt plötzlich alles aus. Unsere Köpfe werden leer, jeder logische Gedanken versteckt sich hinter Wünschen und Gelüsten, die nicht einmal unsere eigenen sind. Wünsche und Gelüste, die von der Werbung erst erzeugt wurden - und die wir uns mühsam antrainiert haben. Oh ja - mühsam antrainiert ist richtig.

Es gibt Studien/Experiemente, wo Kleinkinder essen durften, was sie wollten. Und im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, dass diese Kinder Süßkram unwiderstehlich finden und völlig unausgewogen und ungesund essen, hat sich das nicht bestätigt. Klar, kurzfristig betrachtet, kann sowas durchaus passieren - aber langfristig aßen alle Kinder ausgewogen, gesund und (das ist wichtigste) nicht zuviel. Die einzige Voraussetzung: es musste auch genügend gesundes Essen im Angebot sein. Kein Kind kann sich gesund ernähren, wenn es nur die Auswahl zwischen McD und BK hat.

Und wenn wir uns die Werbung anschauen - was wird denn da beworben? Frisches Obst und Gemüse? Nein, da gibt es dann den fertigen Smoothie, damit wir unsere tägliche Portion Obst und Gemüse shcnell und einfach verputzen können. Und damit Mutti sich nicht 10 Minuten damit aufhalten muss, eine Mehlschwitze anzurühen, gibt es die tollen Fix Produkte - oder gleich das Fertigmenü aus der Kühltruhe oder Dose. Und zum Nachtisch zuckrigen Joghurt oder fettige Kuchen/Kekse, die den Begriff "Nahrung" nicht einmal mehr verdienen.

Und bei der Einladung zu was-auch-immer gibt zum Kaffee Kuchen, abends Alkohol. Das ist halt so, das macht man so - das war ja schließlich schon immer so. Aber gibt es auch den Zwang, all das zu essen oder zu trinken? Natürlich nicht. Was hindert uns also daran, freundlich abzulehnen? Nicht die Einladung - nur das Gelage. Schließlich droht uns nicht der Hungertod, wenn wir nur Kaffee trinken und den Kuchen, Kuchen sein lassen. Und unsere Leber beklagt sich auch nicht über den fehlenden Alkohol.
Der Gastgeber könnte beleidigt sein? Stimmt - aber... so what? Da sollten wir uns vielleicht überlegen, ob wir solche verständnislosen Menschen überhaupt besuchen sollten...

Es gibt natürlich auch die Alternative, bei dieser Einladung ganz bewusst den leckeren, ungesunden Kram zu genießen und am nächsten Tag wieder auf uns zu achten und halt Schmalhans zu Tisch zu bitten. Die Frage ist: macht das Sinn? Und die ehrliche Antwort darauf lautet wohl meistens: nicht wirklich. Bei vielen Abnehmprogrammen kann es sogar die Mühe von Wochen und Monaten zu Nichte machen. Dabei ist es gar nicht diese eine Sünde, die uns scheitern lässt. Es ist die zweite Sünde, schließllich ist einmal ja keinmal. Außerdem ist beim letzten Mal doch alles gut gegangen, also kann ich mir ab und zu eine Sünde leisten... Aber unsere Körper sind ja nicht doof und bunkern sofort alles, was sie sonst nicht bekommen - sie sind darauf programmiert, kein einziges Gramm freiwillig abzugeben. Und dann kommt der Frust, der mit dem kurzfristigen Rückschlag, der kurzfristigen Zunahme daher kommt. Dann kommt nämlich der schlimmste aller Gedanken: "jetzt ist eh schon alles egal". Und wir sind mal wieder gescheitert - und fühlen uns noch wertloser.
Diese Alternative sollte man sich erst später, wenn es nur noch darum geht, das Wunschgewicht zu halten, gönnen.

Woher all dieses Geschwurbel kommt? Ich habe meine Essenspläne der letzten Monate, sorgfältig in Augenschein genommen. Im Grunde passt da alles und ist perfekt. UM DAS GEWICHT ZU HALTEN. Aber eben leider nicht, um abzunehmen - dazu sind ein paar Sünden zu viel da. Nix großes, aufregendes, überwältigend kalorienhaltiges - aber viele, zu viele, Kleinigkeiten. Ja, ich habe geschlampt. ICH - nicht mein Umfeld. Da hat mich nämlich keiner mit vorgehaltener Pistole zum essen gezwungen. Ehrlich nicht.

Die simple Weisheit, die Daniel Roth kürzlich gelassen verkündet hat: "Wer weniger zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt ab!" hat mich ein wenig angefressen. War ich doch, meiner Meinung nach, immer brav und hab aufs Futter geachtet. Hier oder da mal ein Eis - das kann es doch nicht sein. Das habe ich letztes Jahr ja auch gemacht - und abgenommen. Stimmt, aber letztes Jahr habe ich dafür dann auch woanders kcal eingespart - und im Laufe der letzten Monate habe ich das halt nicht immer gemacht. Letztes Jahr habe ich nach einem Einladungs-Schlemmertag halt zwei <500 kcal Fastentage eingelegt - und die in der letzten Zeit eben nicht mehr gemacht.
Klar, seit ich so viel abgenommen habe, bewege ich mich mehr. Aber mal ganz ehrlich - ein Stunde spazierengehen verbraucht nicht die kcal von zwei Stück Torte oder einem Eisbecher oder, oder, oder...

Also heißt es für mich: zurück auf Anfang, zurück zu fddb und zurück zu mehr Achtsamkeit für mich und meine Ernährung. Und wenn bei der Einladung der Kuchen nicht in die Bilanz passt, gibts halt nur Kaffee - und fröhliches Beisammensein.