Kurzzeitfasten Fritzies Tellerrand

Mal wieder kurz zwischenmelden, tut mir leid, meine Aufmerksamkeit ist momentan eher durchwachsen.

Am kommenden Montag wird das Gespräch mit dem Chirurgen sein, der mir genau erklären wird, wie die OP aussehen wird (soll eine Whipple-OP sein). Am Dienstag hab ich dann einen Termin in der Tumorambulanz der Charité, die waren sehr freundlich und ich bekomme dort eine Zweitmeinung. Mit Heidelberg hatte ich kurz Kontakt, aber das, was ich mir erhofft hatte können sie mir nicht geben (soll ein Präparat aus hochsosiertem Brokkoli-Dingens geben, das bekommen aber nur Patienten, die in in Heidelberg operiert worden sind und in der Palliativpflege sind, so weit bin ich aber nicht und hab's auch so schnell nicht vor) - parallel dazu habe ich jetzt erstmal regelmäßige Gespräche mit einer Heilpraktikerin, die mich emotional ziemlich gut stabilisiert.

Achja, und am Montag habe ich mit Misteltherapie angefangen, um das Immunsystem zu stärken, außerdem bekomme ich Selen-Tabletten. Eigentlich auch noch hochdosiert Vitamin E, das geht nur in Verbindung mit den gerinnungshemmenden Mitteln nicht, die ich wg. der Embolie noch spritze. Naja, eins nach dem anderen. Krank sein ist zum Fulltime-Job geworden, mich überfordert das bissl, ich soll mich noch über Ernährung kundig machen, strample jeden Tag in diese Thrombosesocken rein (die sehen ulkig aus, sind rot-dunkelblau getigerte :-D) oder bin sonstwo auf Achse.

Nächste Woche mache ich einfach mal eine große Spritztour ans andere Ende der Republik, einfach so zum Entspannen.

Das war's so in Kürze. Ich dank euch für eure aufbauenden Worte, ich lese sie, aber im Moment bin ich ehrlich gesagt dabei, mich bissl zurückzuziehen, also nicht generell, nur ich hab keine Lust, mein ganzes Leben nur noch auf "Huch, Krebs" auszurichten. Andere Sachen machen einfach mehr Spaß.

Seid lieb gegrüßt, ich melde mich nächste Woche, wenn ich weiß, wie's weitergehen wird, bis dahin ein schönes Wochenende euch allen :-)

 

Hallo Frau Eigensinn, ein kleiner Ort ganz weit westlich, fast schon Saarland (ist aber noch Rheinland Pfalz) - aus keinem besonderen Grund, ist halt noch im erreichbaren Radius und ich treffe mich dort mit ein oder zwei Leuten aus einem Forum zum Kaffeetrinken. Kenne ich auch noch nicht - ich mache das gelegentlich gerne, irgendwelche flüchtigen Internetbekanntschaften zu fragen, ob sie Zeit & Lust auf'n Kaffee haben und düse dann hin. Eigentlich vor allem weil ich gerne fahre (hab meinen Führerschein erst vor 3 Jahren gemacht) und weil's halt netter ist, ein Ziel zu haben. Ohne Ziel würde ich aber auch fahren, so ergeben sich halt manchmal ganz nette Spontanbekanntschaften. :)


Heute war das Gespräch mit dem Chirurgen, der mich aufschneiden will. Als erstes hat der mir erklärt, daß der Befund auf dem Arztbrief ganz oben eine "Fehldiagnose" sei - eigentlich ein Schreibfehler, ich habe keinen Verdacht auf Pankreaskopf-Karzinom, sondern (geht aus dem Bericht weiter hinten auch hervor) den Verdacht auf Papillenkarzinom. Ah, klingt auch nicht nett, aber nicht ganz so tödlich. Nächste Eröffnung: Whipple-OP wird trotzdem gemacht, also Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüsenkopf, Teile des Gallengangs und 1/3 vom Magen weg. Danach wird man mir sagen können, ob das Dingens dann bösartig war.

Das ist doch alles irre, idiotisch, verrückt, oder?

Weder dem Internisten noch meiner Hausärztin ist aufgefallen, daß zwei einander ähnliche Befunde auf dem Arztbrief stehen. Ob Papillenkarzinome auf Chemo ansprechen oder anders behandelt werden (also nach der OP), wie soll ich das jetzt rausfinden?

Am 4. November soll operiert werden. Und morgen früh bin ich in der Charité in der Tumorsprechstunde und hole mir eine Zweitmeinung ein, nächste Woche dann bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr, dort lasse ich mir erklären, was zum Teufel mein Befund jetzt eigentlich bedeutet.

Aufregen soll ich mich auch nicht, Streß tut mir nicht gut. Cool, ne?

Falls jemand 'ne Bombe bei sich rumliegen hat, die er grad nicht braucht: her damit, ich hätte Verwendung dafür.